in Kooperation mit der Charles-Hallgarten-Schule und der Comeniusschule

Um den Kindern und Jugendlichen einen neuen Erlebnis- und Erfahrungsraum zu eröffnen, hat die Schule Anfang des Jahres 2020 das Langzeitprojekt „Schulgarten“ ins Leben gerufen und dafür am Bornheimer Hang in Frankfurt am Main einen ca. 2000 m2 großen Garten gepachtet.

Dieser bietet den Schüler*innen einen ganzheitlichen und geschützten Entwicklungsraum, in dem sie ihre körperlichen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten entdecken, entfalten und entwickeln können. Es ist zu beobachten, dass der Garten als Medium und das Gärtnern als Tätigkeit auf die Schüler*innen motivierend und regenerierend wirken. Die gemeinsamen Tätigkeiten in der Natur fördern den sozialen Austausch und gleichzeitig bietet der Garten Raum für individuellen Rückzug, der oftmals nicht gegeben ist. Durch die Durchführung von Unterrichtseinheiten in der Natur werden den Schüler*innen neue Anreize geschaffen, sich auf eine andere Art und Weise mit dem Unterrichtsstoff auseinanderzusetzen und Lernerfolge können erzielt werden.

Folgende weitere Ziele möchten wir u.a. mit dem Schulgartenprojekt erreichen:

  • Stadtkindern und Jugendlichen den Weg zur Natur ermöglichen.
  • Freude an Bewegung wecken und einen Ort anbieten, den natürlichen kindlichen Spiel- und Bewegungsdrang ausleben zu können.
  • Der Schulgarten soll zur Besinnung auffordern, unsere Natur, die Biologie und ökologische Kreisläufe zu „begreifen“ und pfleglich damit umzugehen.
  • Durch das Anlegen von eigenen Beeten soll erfahrbar werden, wie wertvoll Lebensmittel sind und wie sie verarbeitet werden können.
  • Für die Schulgemeinschaft einen Ort zum Wohlfühlen bereithalten, den die Schüler*innen aktiv mitgestalten und mit allen Sinnen erfahren können.
  • Einen Erlebnisort schaffen, um unbeschwert „Kind zu sein“ und einmal ein Abenteuer zu erleben, zum Beispiel ein Lagerfeuer machen, eine Zeltübernachtung, sich auspowern und ausprobieren können.
  • In den Zeiten der Digitalisierung einen Ausgleich schaffen.
  • Interesse am Beruf „Landschaftsgärtner*in“ oder generell an handwerklicher Arbeit wecken.
  • Durch die Planung und Durchführung unterschiedlicher Projekte, wie der Bau einer Hütte, das Pflastern einer Terrasse, das Verlegen von Wasser und Strom, der Bau einer Außenküche, dem Einkauf von notwendigen Materialien usw., erhalten die Kinder und Jugendlichen praxisnahe Einblicke in unterschiedliche Handwerksberufe.

Die Erfahrungen im Schulalltag und die häuslichen Situationen der Schüler*innen zeigen klar auf, dass ein Stressabbau in der Natur immer dringlicher wird und unumgänglich ist. Vermehrt fehlt es den Kindern und Jugendlichen an körperlicher Betätigung, Bewegung und Möglichkeiten zum Trainieren, um Stress abbauen und um Übergewicht und Erkrankungen präventiv entgegenwirken zu können. Auch diesen Umständen wollen wir mit dem Schulgarten entgegenwirken.

Es ist schwer in Worte zu fassen, was bisher durch die Schüler*innen mit einem hohen Maß an Engagement im Schulgarten geleistet wurde. Beispiele hierfür sind: Das Roden von 2000 qm verwilderten Gartengrundstück, die Beseitigung vom Schutt und Abfällen, der Abriss der alten Gartenhütte, der Aufbau einer neuen Hütte mit dazugehöriger Terrasse, der Abriss des alten und das Aufstellen eines neuen Zaunes, der Aufbau von Sitzgelegenheiten und das Anlegen von Hochbeeten. Neben diesen einzelnen Projekten sind die Pflege und die Instandhaltung des Schulgartens Aufgaben, die kontinuierlich über das gesamte Kalenderjahr bei jedem Wetter von den Schüler*innen durchgeführt werden.

Was an dieser Stelle noch besonders hervorgehoben werden soll, ist der schwerliche Transport der Baumaterialien. Da der Schulgarten keinen direkten Straßenzugang hat, muss alles von Hand bzw. mit dem Schubkarren über eine Strecke von ca. 300m transportiert werden. Allein die Baumaterialien hatten hierbei bisher ein Gewicht von mehr als 25 Tonnen! Auch diese Aufgabe wurde von den Schüler*innen super gemeistert und Teamgeist, Organisationsfähigkeit und Durchhaltevermögen konnten an dieser Stelle besonders trainiert werden.

Auch für die kommenden Schuljahre sind viele weitere Projekte geplant, wofür zahlreiche Schüler*innen in den Startlöchern stehen:

  • Gartenhütte mit Holzlasur streichen
  • Bänke mit Holzöl streichen
  • Hochbeete streichen
  • Frühjahrsputz & Rückschnitt im Herbst, inklusive Häckseln (Garten saubermachen)
  • Steine um das Wasserbecken im Beet legen und begradigen
  • Fundamente für Tischtennisplatte legen
  • Tischtennisplatte zum Aufstellort transportieren und aufstellen
  • Fundamente für Tischkicker legen
  • Tischkicker zum Aufstellort transportieren und aufstellen
  • Bau einer Außenküche
  • Bau eines Pizzaofens bei der Außenküche
  • Bau eines Grills bei der Außenküche
  • Volleyballfeld anlegen
  • Eine Rundbank um den Walnussbaum stellen
  • Anlegen eines Komposts – soll extra eingefasst werden

Mittlerweile wurde unser „grünes Klassenzimmer“ im nachfolgenden Link in der Presse erwähnt:

Stein um Stein – das wird fein (fnp.de)